Debian Lenny
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Für das Testsystem steht eine virtuelle Maschine (KVM) mit 1 CPU, 512 MB RAM und 2 GB HDD zur Verfügung. Deshalb wird die all-in-one-Variante gewählt und der Vorschlag des Installers übernommen. Von den 2 GB werden 150 MB für SWAP verwendet, der Rest unter / gemountet. Für ein Produktivsystem ist eine Aufteilung in /boot, /, /usr, /home, /var, /tmp und SWAP empfehlenswert. Je nach Verwendung sind weitere Partitionen für /opt, /srv oder auch Teile von /var sinnvoll. Entsprechende Größenangaben folgen später. | Für das Testsystem steht eine virtuelle Maschine (KVM) mit 1 CPU, 512 MB RAM und 2 GB HDD zur Verfügung. Deshalb wird die all-in-one-Variante gewählt und der Vorschlag des Installers übernommen. Von den 2 GB werden 150 MB für SWAP verwendet, der Rest unter / gemountet. Für ein Produktivsystem ist eine Aufteilung in /boot, /, /usr, /home, /var, /tmp und SWAP empfehlenswert. Je nach Verwendung sind weitere Partitionen für /opt, /srv oder auch Teile von /var sinnvoll. Entsprechende Größenangaben folgen später. | ||
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Es ist sinnvoll, für die Partitionen LABELs zu vergeben und diese darüber zu mounten. Dafür gibt es mehrere Gründe: | Es ist sinnvoll, für die Partitionen LABELs zu vergeben und diese darüber zu mounten. Dafür gibt es mehrere Gründe: |
Version vom 17. Dezember 2010, 20:33 Uhr
Ausgehend von einer Minimalinstallation wird hier Aufbau eines Servers beschrieben, der soweit möglich und sinnvoll auf LDAP zurückgreift. LDAP wird von vielen Diensten als Authentifizierungs-Backend unterstützt. LDAP kann wiederum z.B. via PHP über Webseiten manipuliert werden. Das ermöglicht eine Benutzerverwaltung für verschiedene Dienste per Weboberfläche. Zum Teil gibt es dafür schon fertige Web-Tools, auf die bei Bedarf eingegangen wird. Ziel ist es nicht, diese Tools als "Blackbox" zu benutzen, sondern das Zusammenwirken der Komponenten darzustellen.
Es werden die einzelnen nachinstallierten Pakete mit deren Aufgabe für das System beschrieben.
Als Referenz dient ein Debian Lenny 5.0.6 i386.
Inhaltsverzeichnis |
Partitionierung
Für das Testsystem steht eine virtuelle Maschine (KVM) mit 1 CPU, 512 MB RAM und 2 GB HDD zur Verfügung. Deshalb wird die all-in-one-Variante gewählt und der Vorschlag des Installers übernommen. Von den 2 GB werden 150 MB für SWAP verwendet, der Rest unter / gemountet. Für ein Produktivsystem ist eine Aufteilung in /boot, /, /usr, /home, /var, /tmp und SWAP empfehlenswert. Je nach Verwendung sind weitere Partitionen für /opt, /srv oder auch Teile von /var sinnvoll. Entsprechende Größenangaben folgen später.
Es ist sinnvoll, für die Partitionen LABELs zu vergeben und diese darüber zu mounten. Dafür gibt es mehrere Gründe:
- es kommt vor, daß nach einem Kernelupgrade die Festplatte nicht mehr als /dev/hda erkannt wird, sondern als /dev/sda
- beim Installieren einer weiteren Festplatte könnte die Reihenfolge vertauscht werden, in der diese angesprochen werden
- UUIDs werden beim Erzeugen des Filesystems generiert, d.h. bei Hardwaretausch + Backup hat die Partition ein neues FS und somit eine neue UUID
- UUIDs sind schwer lesbar
Labels hingegen können beim Erzeugen des Dateisystems angegeben oder auch nachträglich gesetzt werden. Sie sollten allerdings so eindeutig sein, daß sich beim Einbau einer Festplatte in einen anderen Rechner keine Kollisionen ergeben. Bewährt hat sich ein Präfix mit dem Hostnamen.
In Testsystem entspricht das für das Root-FS und Swap:
# mkfs -T ext3 -L lenny3-root /dev/vda1 # mkswap -L lenny3-swap /dev/vda5
nachträglich erledigen:
# tune2fs -L lenny3-root -c0 -i0 /dev/vda1
Bei der Gelegenheit schalten wir die FS-Checks gleich aus, die bei Journal-Dateisystemen nicht mehr nötig sind.
Für Swap geht das nicht nachträglich. Deshalb müssen wir die Swap-Partition neu formatieren und demzufolge vorher aushängen.
# swapoff /dev/vda5 # mkswap -L lenny3-swap /dev/vda5 # swapon LABEL=lenny3-swap
Natürlich funktioniert auch weiterhin ein swapon /dev/vda5, aber so können wir das Label gleich testen.
Jetzt sind in /etc/fstab die /dev/* (bzw. UUID=*) durch ein LABEL=lenny3-* zu ersetzen:
/etc# diff fstab.old fstab 5,6c5,6 < /dev/vda1 / ext3 errors=remount-ro 0 1 < /dev/vda5 none swap sw 0 0 --- > LABEL=lenny3-root / ext3 errors=remount-ro 0 1 > LABEL=lenny3-swap none swap sw 0 0
Nun muß noch der Bootloader GRUB angepaßt werden.
Installation
- im BIOS sollte die Zeit auf UTC gestellt sein
- Installer: advanced -> Expert
- Standardsprache: english, US, UTF-8
- additional locales: en_US, en_US.ISO, de_DE, de_DE.UTF-8, de_DE.ISO
- Tastatur: german (außer man kennt die Tastaturbelegung einer englischen Tastatur auswendig oder hat eine solche angeschlossen)
- Module: usb-storage (kann), PC-Card nein
- Installer Components (für Spezialfälle)
- network console - für eine Installation per SSH
- openssh-client - falls man während der Installation schon per SSH raus will
- ppp, wireless - wenn der Rechner nur direkt an (DSL-)Modem oder WLAN hängt
- Partitionierung: geführt, ganze Platte, all-in-one (für die Testumgebung , s.o.)
- Kernel: 2.6.26-686, initrd: generic
- login as root: no -> sudo-Umgebung
- Debian-Mirror: Germany->ftp.de.debian.org (TU Dresden)
- Proxy: http://192.168.122.1:3142 (apt-cacher auf dem KVM-Host)
dadurch wird in /etc/apt/apt.conf folgende Zeile eingefügt:
Acquire::http::Proxy "http://192.168.122.1:3142";
- non-free, security, volatile: yes
- Software selection: auch das Standardsystem entfernen
- grub2, MBR
- finish installation, SysClock: UTC
Damit ist die Grundinstallation abgeschlossen und das System kann neu gestartet werden. In diesem Zustand hat das System gerade mal 428 MB HDD und 126 MB RAM belegt.
Grundlegende Tools
Diese werden einfach mit
aptitude install <PACKAGENAME>
nachinstalliert. Meist ziehen die Pakete noch einige Abhängigkeiten nach, womit man sich nicht um jedes einzelne benötigte Paket kümmern muß.
- vim
- Der etwas bessere Editor im Vergleich zum vi. Ansonsten kann hier auch jeder beliebige Editor installiert werden.
- mc
- Ein Dateimanager im Norton Commander-Stil, beinhaltet den Editor mcedit. Nichts für Puristen. ;-)
- htop
- Das etwas andere 'top'
- lsof
- zum anzeigen offener Dateien und Verbindungen
- openssh-server
- für den Remotezugriff
- apt-file
- für die Suche nach Dateien von noch nicht installierten Paketen
- bash-completion
- vervollständigt auch die Optionen von den Kommandos, muß aber in der /etc/bash.bashrc noch aktiviert werden ('#' in Zeile 32-34 entfernen)
- psmisc
- enthält u.a. pstree und killall
- less
- weniger ist mehr ;-) (der bessere Pager)
Benutzerverwaltung mit LDAP
LDAP ist die Basis für eine spätere Verwaltung der Benutzer für verschiedene Bereiche über eine Weboberfläche bzw. für die Nutzung der Daten von verschiedenen Rechnern aus. Mit LDAP können auch Adressbücher und weitere Verzeichnisdienste verwaltet werden.
Benötigt werden folgende Pakete:
- slapd
- der OpenLDAP-Server
- ldap-utils
- die OpenLDAP-Client-Tools
- libnss-ldapd
- NSS-LDAP ist die LDAP-Informationsquelle für den NameSeviceSwitch
- libpam-ldap
- PAM-LDAP ist für die Authentifizierung der Benutzer via LDAP zuständig und wird durch libnss-ldapd automatisch installiert.
- ldapscripts
- Kommandozeilentools für die Verwaltung von Benutzern im LDAP
- phpldapadmin
- die bequeme Art, das LDAP-Verzeichnis vom Browser aus zu verwalten.
Ein Beispieleintrag für einen Unix-Benutzer:
dn: dn=testuser,ou=people,dc=lenny,dc=local cn: testuser description: TestUser gecos: TestUser gidnumber: 1001 homedirectory: /home/testuser loginshell: /bin/bash objectclass: account objectclass: posixAccount uid: testuser uidnumber: 1001 userpassword: {SSHA}V3N3EuLiYKurgaM5tJ61+ArsJRi0my/E
Description, Gecos-Feld und die Login-Shell sind hierbei optional, alle anderen sind Pflichteinträge.
Ein Beispieleintrag für eine Unix-Gruppe:
dn: cn=testuser,ou=group,dc=lenny,dc=local cn: testuser description: TestUser gidnumber: 1001 memberuid: benutzer2 objectclass: posixGroup
Hier ist nur Description optional. Über MemberUID werden dieser Gruppe weitere Mitglieder hinzugefügt.
Standardmäßig wird im gesamten LDAP-Baum nach posixAccount- und posixGroup-Einträgen gesucht.
ToDo: Wo/wie sind entsprechende Filter zu konfigurieren?
Samba mit LDAP
Benötigt werden folgende Pakete:
- samba
- der Server für Windows-Datei-Freigaben
- samba-client
- der Client zum lokalen Testen der Konfiguration
- smbldap-tools
- Verwaltung der LDAP-Einträge von Windows aus.
- tdb-tools
- Tools für das TDB-Backend